Fit mit Rollen: vom Longboarding über Inline-Skating bis hin zum Einradfahren

Das Longboard ist der neueste Trend auf Rollen, aber auch Inline-Skaten erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Etwas spezieller ist da schon das Einradfahren. Wir haben uns die Rollsportarten für Dich mal näher angeschaut und auf ihren Fitnessfaktor gecheckt!

Retrotrend Longboard

Das Longboard ist eigentlich ein Vorgänger des bekannten Skateboards. Es ist länger als sein Nachfolger und hat dementsprechend einen größeren Achsenabstand. Normalerweise ist es zwischen 90 und 150 cm lang, es gibt aber auch Modelle mit über 190 cm. Die Rollen von Longboards sind ebenfalls größer als die des Skateboards und zudem aus weicherem Polyurethan. Dadurch können Stöße besser absorbiert werden und das Longboard eignet sich perfekt für Fahrten über unebenen Untergrund. Auch die Fahrstabilität ist dadurch – in Kombination mit dem vergrößerten Achsenabstand – bei höheren Geschwindigkeiten besser.
Mittlerweile feiert das Longboard ein Comeback – vor allem in den USA, Kanada und der Schweiz. Es gibt verschiedene Ausführungen der Boards je nach bevorzugter Fahrtechnik. Vom Freestyleskaten, Sliden oder Carven über Slalom, Dancing und Long Distance Pumping bis zum Downhill und Hippie Jump gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich mit dem Board auszutoben. Stunts auf der Halfpipe oder auf offenerer Straße inklusive. Natürlich kannst Du aber auch einfach das lässige Surf-Feeling genießen, dass sich beim Cruisen durch die Stadt mit dem Longboard fast von allein einstellt.
Titus Dittmann, Kultfigur der Boarderszene und einer der ersten, die das Skateboard in Deutschland unter die Leute brachten, zieht im Alter das Longboard dem Skateboard vor. Der „Vater der deutschen Skateboard-Szene“ hat heute fast 70 Jahre auf dem Buckel – und ein Longboard unter den Füßen. Er schätzt vor allem das Easy Going in der Großstadt und auf abschüssigen Landstraßen. Er geht damit zum Beispiel am Wochenende Brötchen holen. Durch die breitere Trittfläche und die oben beschriebenen Eigenschaften ist das Longboard viel einfacher für Anfänger und Ältere zu handeln als das Skateboard. Es passt außerdem gut zum aktuellen Retrotrend. Das Longboard zieht darüber hinaus auch viele Frauen an, die das gechillte Asphaltsurfen auf dem Longboard dem halsbrecherischen Skateboard vorziehen. Das soll aber nicht heißen, dass es keine Action auf dem Longboard gibt! Beim Downhillride in Großerlach, 40 km von Stuttgart entfernt, geht es zum Beispiel 600 Meter über den steilen Asphalt.

Longboarden für die Fitness

Je nachdem was Du mit Deinem Brett vorhast, solltest Du auf den sogenannten Flex Deines Boards achten. Mit dem Begriff Flex ist die Biegefähigkeit des Bretts gemeint. Härtere Boards eignen sich zum Beispiel besser für Highspeed-Fahrten, weichere für das gemütliche Cruisen. Auch Dein Gewicht ist für die Auswahl entscheidend, bist Du leichter, greifst Du zu mehr Flex, als schwererer Fahrer zu weniger. Für Einsteiger sind sogenannte Mini-Cruiser eine gute Wahl. In einem Workshop kannst Du in vielen Orten Deutschland die Basics – und vor allem das Bremsen und richtige Fallen – erlernen. Gelenkt wird in jedem Fall durch Gewichtsverlagerung, es kommt also auf Dein Körpergefühl an.
Am besten probierst Du einfach selbst mal aus, wie viel Spaß das XXL-Board bringt. Auch wenn Du es einfach nur als lässiges Fortbewegungsmittel in der Stadt einsetzt und gar nicht auf waghalsige Stunts stehst, lohnt sich das Board für Deine Fitness. Das entspannte Cruisen auf dem Brett verbrennt nämlich bis zu 350 Kalorien pro Stunde! Außerdem kommst Du fix von A nach B und hast so eine schöne Alternative zum Fahrrad. Durch das wiederholte Schwungholen mit dem Fuß bei längeren Fahrten ist Longboarden nämlich auch ein Ausdauersport. Zieht es Dich doch auf die Halfpipe, profitieren vor allem Deine Oberschenkelmuskulatur, Deine Koordination sowie Dein Gleichgewichtssinn von dem Training. Hochwertige Longboards gibt es ab circa 200 Euro.

Inline-Skates: Freizeitspaß mit hohem Fitnessfaktor

Auch wenn heute in Deutschland nicht mehr so viele Skates verkauft werden, wie beim großen Inline-Boom Mitte der 90er-Jahre, hält sich die Sportart. Kein Wunder, der Rollensport bietet schließlich viele Vorteile. Vor allem Läufer profitieren vom Inlineskating als Ausgleichs- und Alternativsport, denn ein abwechslungsreiches Training sorgt für mehr Erfolg. Unschlagbar ist das Skaten, wenn es darum geht, fit zu werden. Wenn Du durchschnittlich sportlich bist, kannst Du durch Inlineskaten innerhalb von nur vier Wochen richtig tolle Trainingserfolge erreichen. Außerdem schonen die harmonischen Bewegungsabläufe beim Skaten Deine Gelenke. Das sanfte Gleiten belastet Fuß- und Kniegelenke deutlich weniger als das Laufen. Ausdauer, Kraft und Koordination werden im gleichem Maße gefordert und gefördert. Inlineskaten ist daher auch perfekt für Übergewichtige geeignet. Zumal Untersuchungen zeigen, dass lockeres Inlineskaten in der Freizeit ein idealer Fettkiller ist. Man neigt weniger dazu, sich zu überfordern und in die Kohlehydratverbrennung zu geraten. Von daher kannst Du auch beim gemütlichen Skaten mit Freunden und Familie ein gutes Gefühl haben, etwas für Deine Gesundheit zu tun!

Damit es nicht zu Verletzungen kommt ist – wie beim Laufen – ein bewusstes Aufwärmen sowie Abwärmen Pflicht. Auch Dehnungs- und Stabilisierungsübungen sollten dazugehören. Als Anfänger solltest Du Dich zudem zunächst mit den Grundtechniken vertraut machen. Dazu gehört neben Bremsen und Kurvenfahren vor allem das sichere Rollen auf einem Skate. Wenn es Dir gelingt, das Körpergewicht ohne Kippeln auf einem Bein zu halten, wirst Du dynamisch und ökonomisch skaten. Beim Gleiten kommt es vor allem auf eine dynamische Grundhaltung an, das Gewicht liegt auf dem Gleitbein, die Arme schwingen mit.

Einradfahren: in Balance von klein auf

Das Einradfahren ist kein Breitensport, erfreut sich aber vor allem bei Kindern großer Beliebtheit. Zirkusartisten zeigen damit Kunststücke, die selbst Erwachsene faszinierend finden, aber Einradfahren ist viel breiter aufgestellt als der Zirkus allgemein vermittelt. Wie auch beim Boarden gibt es viele Fahrstile und Disziplinen und dementsprechend auch verschiedene Rad-Modelle wie das Renn-, Touring- oder Offroad-Einrad. Analog dazu existieren Wettkämpfe und Meisterschaften.

Auch wenn das Fahrradfahren deutlich einfacher ist, kannst Du das Fahren auf einem Rad mit etwas Übung gut erlernen. Der Schlüssel liegt zwar im Gleichgewicht, aber der große Trick ist eigentlich das Abspringen, sobald Du merkst, dass die Balance nicht mehr gegeben ist. So vermeidest Du Stürze und bleibst mit Spaß an der Sache. Dadurch, dass Du ständig gezwungen bist, durch Bewegung das Gleichgewicht zu halten, trainierst Du viele Muskelgruppen. Da dieser Rollensport schon sehr speziell ist, empfehlen wir, ihn in einem Kurs zu trainieren. Eine gute Anlaufstelle ist das Einrad Portal.

Hast Du Lust bekommen, die Rollen abzutrainieren und lieber unter die Füße zu packen? Fest steht: Beim Rollensport ist für jeden Fitnesstyp etwas dabei, vom Ausdauercruisen bis zum extrem sporteln. Aber denk dran: Ellbogen, Knieschoner und Helm nicht vergessen!

Bild von wal_172619 auf Pixabay

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