Der Muskel-Memory-Effekt: Muskelaufbau nach langer Trainingspause

Phänomene gibt es viele. Aber im Kraftsport kommen sie doch eher selten vor. Bis auf das Phänomen, welches den sogenannten Muskel-Memory-Effekt beschreibt. Egal ob Krankheit, berufliche Verpflichtungen oder schlichtweg ein Motivationsloch – all das sind potenzielle Gründe, die eine längere Trainingspause verursachen können und die bis dato erzielten Trainingserfolge gefährden.

Zusammengefasst beschreibt der Muskel-Memory-Effekt eine Erinnerungsfunktion, welche dafür sorgt, dass verloren gegangene Muskeln nach einer lange Trainingspause schnell wieder aufgebaut werden. Alle Informationen rund um das Thema Muskel-Memory-Effekt möchte ich im nachstehendem Artikel zu genauer erklären.

Um eine Unterbrechung kommen viele Sportler nicht herum

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Jeder Sportler kommt irgendwann einmal in die unerwünschte Situation, das schweißtreibende Training unterbrechen zu müssen. Die Gründe für eine längere Trainingspause sind sehr individuell und können von Sportler zu Sportler variieren. Viele dieser Gründe drehen sich um Krankheiten, im schlimmsten Fall sogar um Verletzungen, welche sich der Sportler beim Krafttraining zugezogen hat.

Wer erst einmal wochen- oder sogar monatelang außer Gefecht gesetzt war, weiß wie mühselig es ist dieses kleine Tief wieder zu verlassen, welches sich durch fehlende Motivation und Zeitmangel definiert.

Aber auch andere Gründe können dafür verantwortlich sein, weshalb sich der Sportler temporär nicht aufraffen kann. So zum Beispiel die vorangegangene Fußball Weltmeisterschaft, welcher von vielen Menschen oberste Priorität zugewiesen wurde.

Alte Formen wiederherstellen – Kein Grund zu Sorge

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Hier geraten viele Sportler in Panik. Doch kein Grund zur Panik, da sich die mühsam antrainierten Muskeln während der Trainingspause nicht verlieren. Das bedeutet: Durchatmen, denn beim Wiedereinstieg muss der Sportler dank dem Muskel-Memory-Effekt nicht wieder bei Null anfangen.

Dieser beruhigende Gedanke ist darauf zurückzuführen, dass es eine ganze Weile dauert, bis der Körper beginnt den definierten Muskel wieder abzubauen. Dazu gibt es selbstverständlich eine Faustregel, welche besagt dass dieser Prozess in etwa so lange dauert, wie der Aufbau der Muskelmasse an Zeit in Anspruch genommen hat.

Ist parallel dazu ein Kaloriendefizit zu verzeichnen, findet der Muskelabbau natürlich schneller statt. Doch so schön wie das klingen mag, grundsätzlich muss der Sportler davon ausgehen, dass definitiv ein Muskelabbau stattfinden wird, wenn es zur sportlichen Inaktivität kommt.

Schnell wieder zur gewohnten Figur

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Der Grund dafür ist ebenso einfach wie klar. Definierte Muskeln stellen für den menschlichen Körper lediglich ein Luxusgut dar. Dieses Luxusgut verbraucht einfach zu viele Kalorien, weshalb die Muskeln vom Körper als wahre Verbrennungsöfen angesehen werden. Und selbst wenn die Muskeln nicht genutzt werden und sich im Ruhezustand befinden, so sorgen sei dennoch für einen erhöhten Kalorienverbrauch. Das veranlasst den Körper dazu, in den Eliminierungsmodus zu wechseln.

Der menschliche Körper „denkt“ sich an dieser Stelle: Muskeln? Verbrauchen zu viele Kalorien! Ergo, weg damit.

Der betroffene Sportler leidet von nun an unter Frustrationen, weshalb die Lust auf das nächste Training geschmälert wird. Doch hier muss es nicht zur Verzweiflung kommen. Der Muskel-Memory-Effekt sorgt dafür, dass der Sportler auch nach einer langen Trainingspause schnell wieder zum gewohnt muskulösen Aussehen zurückfindet.

Was genau hat es mit dem Muskel-Memory-Effekt auf sich?

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Die Muskeln im menschlichen Körper verfügen über eine Art Erinnerungsfunktion, dem sogenannten Muskel-Memory-Effekt. Diese Funktion erleichtert den Muskelaufbau erheblich, wenn es darum geht das bereits antrainierte Niveau wieder zu erreichen.

Wer also gezwungen war, das Training für längere Zeit zu unterbrechen, kann sich nach dem Wiedereinstieg über einen rasanten Muskelzuwachs freuen.

Wissenschaftler sind seit geraumer Zeit dabei, dieses Phänomen zu analysieren, konnten die Untersuchungen jedoch noch nicht abschließen. Die bisherigen Forschungsergebnisse basieren aber darauf, dass sich der Körper die Muskelausprägungen einer bestimmten Ebene der einzelnen Nervenbahnen merkt. In diesen Nervenbahnen sind die einzelnen Kraftwerte gespeichert, welche individuell abgerufen werden könne, sobald der Sportler das Krafttraining fortsetzt.

Die Ursachen Des Muskel-Memory-Effekt

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Umso verwirrender die Information darüber, dass sich das Muskelvolumen während der Trainingsunterbrechung zwar verkleinert, die antrainierten Zellkerne in ihrer Anzahl jedoch weitestgehend erhalten bleiben. Beim Muskel-Memory-Effekt spielt das Trainingsumfeld eine entscheidende Rolle, wenn es um den gezielten Muskelaufbau geht.

Ein gezielter Muskelaufbau definiert sich über eine ausgewogene Ernährung und ausreichenden Erholungsphasen, welche nach dem Training eingehalten werden sollten. Wer ein regelmäßiges und ausgewogenes Training praktiziert, gewährt sich einen rasanten und gezielten Muskelaufbau.

Fazit

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Wenn vorübergehend mal etwas dazwischen kommt und das Verfolgen einer Fußball-Weltmeisterschaft wichtiger ist, als dem Training nachzugegehen, sollten Sportler dank Muskel-Memory-Effekt nicht in Panik geraten. Der Muskel-Memory-Effekt sorgt dafür, dass der Sportler schnell wieder in die gewohnte Form zurückfindet.

Wichtig ist nur, das Comeback in das Training auch tatsächlich zu starten, damit der Muskel-Memory-Effekt auch einsetzen kann.

Viel Spaß und Erfolg im Training!

 

Bild von Henryk Niestrój auf Pixabay

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