Startblock für das Training und den Wettkampf

Die Geschichte der Leichtathletik reicht weit in die Antike zurück. Der heute allgegenwärtige Startblock für das Training und den Wettkampf ist aber vergleichsweise neu. Um einen kraftvolleren Abtritt zu ermöglichen, haben Sportler stattdessen früher Fuß große Löcher kurz hinter der Startlinie in den Boden gegraben. Manchmal fielen diese Löcher etwas zu eng aus und behinderten den Sportler beim Start. Daraus entstand die Redensart „In den Startlöchern sitzen“. Im Jahre 1927 änderte sich das alles mit der Patentanmeldung des Startblocks durch seinen Erfinder, den US-amerikanischen Leichtathletiktrainer George Thomas Bresnahan. Schnell zeigte sich, dass Startblöcke die effektive Nutzung der Muskelenergie unterstützen und so einen explosiven Start ermöglichen. Seit 1937 ist der Startblock daher nicht nur für das Training, sondern auch für den Tiefstart beim Wettkampf durch die International Amateur Athletics Federation zugelassen. Bekannt ist der Leichtathletik-Verband heute unter dem Namen International Association of Athletics Federations (IAAF) beziehungsweise seit 2009 World Athletics.

Aufbau und Auswahl von Startblöcken für Training und Wettkampf

Unabhängig davon, ob der Startblock zum Training oder zum Wettkampf dient, besteht er aus einer starren Mittelschiene, an der beidseitig Startklötze an unterschiedlichen Positionen befestigt werden können. Häufig geschieht das über idealerweise nummerierte Einkerbungen. Es gibt aber auch so manchen Startblock, der beim Training oder im Schulsport zum Einsatz kommt, auf dessen Mittelschiene sich Löcher oder seitliche Öffnungen zum Verschrauben der Startklötze befinden. Die Klötze sind meist höhenverstellbar. Sind sie das nicht, ist der Startblock mehr für das Training ausgelegt. In der Regel besteht ein Startblock für das Training oder den Wettkampf im Außenbereich aus Aluminium, verzinktem Stahl oder einer Kombination aus beidem. Es gibt Startblöcke für Kunststoff- oder Tartanbahnen. Auf ihrer Unterseite befinden sich Spikes, mit denen sie sich auf die Bahn drücken lassen. Startblöcke für Aschenbahnen dagegen werden mit Erdankern befestigt. Hallen-Startblöcke sind auf einer Grundplatte mit rutschhemmender Unterseite vormontiert. Vor allem für die Kinderleichtathletik gibt es ferner rutschfeste Hallen-Startklötze aus Kunststoff.

Bei vielen Wettkämpfen haben Sportler die Möglichkeit, ihre eigenen Startblöcke mitzubringen. Falls Sie Ihren Startblock auch für den Wettkampf einsetzen wollen, sollten Sie darauf achten, ein Modell zu kaufen, das durch die IAAF beziehungsweise World Athletics zertifiziert ist. Nur diese Startblöcke sind für den Tiefstart bei Kurzstrecken bis 400 m sowie die erste Teilstrecke bei Staffelrennen zugelassen. Um den Bewegungsablauf beim Start einzuüben, ist es ferner sinnvoll, den Startblock schon beim Training einzusetzen. So gelingt es Ihnen, Körperstellungen und Übergänge beim Kommando „Auf die Plätze, fertig, los“ zu perfektionieren. Das beginnt mit der knienden Position bei „Auf die Plätze,“ und geht über das Anheben des Beckens bei „fertig,“ bis zum Sprung von den Startklötzen direkt nach „Los“. Das Abstoßen von den Klötzen sorgt dabei für eine optimale Beschleunigung.

Wie stellt man Startblöcke richtig ein?

Um den Startblock für das Training beziehungsweise den Wettkampf richtig einzustellen, sollten Sie zunächst feststellen, welches Ihrer Beine das kräftigere ist. Der Startklotz für dieses Sprungbein wird nach vorne versetzt angebracht. Falls Sie nicht wissen, welches Bein das ist, können Sie einen kleinen Test durchführen: Stellen Sie sich aufrecht hin und lassen Sie sich langsam nach vorne fallen. Bevor Sie zu Boden stürzen, werden Sie ein Bein mit einem reflexartigen Schritt auffangen. Das ist Ihr Absprungbein. Stellen Sie den Startblock, mit dem Sie das Training oder den Wettkampf durchführen wollen, gut eine Fußlänge hinter der Startlinie mittig zu Ihrer Bahn auf. Drücken Sie die Spikes mit den Füßen an beziehungsweise lassen Sie die Erdanker in den Boden ein. Nun positionieren Sie sich mit dem Rücken zur Startlinie.

An der Seite Ihres Sprungbeins arretieren Sie den Startklotz in einem Abstand von zwei Fußlängen so, dass Ihr Fußballen den Klotz bis etwa zur halben Höhe verdeckt. Sollte die Möglichkeit dazu vorhanden sein, stellen Sie die Klotzhöhe oder den Klotzwinkel auf eine flachere Stufe ein. Die Einstellung auf der anderen Seite der Mittelschiene nehmen Sie auf die gleiche Weise vor. Nur beträgt der Abstand hier drei Fußlängen und den Startklotz justieren Sie eine Stufe höher als beim vorderen. Zusammengefasst gehört ein Startblock beim Training für Kurzstrecken und Staffellauf ebenso dazu wie beim Wettkampf. Für den letzteren Fall achten Sie bitte auf die IAAF- oder World-Athletics-Zertifizierung des Startblocks. Um Ihre Sprungkraft beim Start optimal zu nutzen, ist es wichtig, den Startblock vor dem Training oder dem Wettkampf richtig einzustellen. Dazu sollten Sie wissen, welches Ihr Sprungbein ist. Unser kleiner Selbsttest hilft Ihnen dabei.

Foto von Foto von Gonzalo Álvarez Balcazar: https://www.pexels.com/de-de/foto/sport-marathon-athlet-laufer-14585533/