Pilates meets HIIT: wie Du mit PHIIT ins Schwitzen kommst

London is calling: In der britischen Metropole hat das erste PHIIT-Studio eröffnet. Warum auch Du Dir den Fitnesstrend PHIIT näher anschauen solltest, erfährst Du im heutigen Beitrag.

What the PHIIT?! – Begriffserklärung

PHIIT steht für Pilates High Intensity Interval Training. Es handelt sich also um ein Workout, das klassisches Pilates-Training mit dem High Intensity Interval Training, kurz HIIT, kombiniert. Durch die kurzen, aber sehr intensiven Intervalle, die durch Regenerationsphasen aufgelockert werden, soll die Fettverbrennung so richtig auf Hochtouren laufen. Beim PHIIT gehst Du also Dein Workout in der Regel für 60 Sekunden hochintensiv an und wechselst dann für 75 Sekunden in ein moderates Tempo. Besonders wichtig ist gerade beim intensiven Teil, dass Du die Übungen trotz erhöhter Geschwindigkeit immer sauber ausführst, andernfalls besteht Verletzungsgefahr!

Warum Pilates?

Die Vorteile des HIIT sind bekannt. Wieso aber hat man es ausgerechnet mit Pilates kombiniert? Ganz einfach: Weil Joseph Hubert Pilates sich in den 1930er Jahren da wirklich ein super Ganzkörperkonzept ausgedacht hat. Ja, so lange gibt es Pilates schon, auch wenn es zu Beginn noch den Namen Contrology trug. Spätestens ab Ende der 90er, Anfang der 2000er wurde Pilates zum Trendworkout und ist nach wie vor in Hollywood sehr beliebt. Stars wie Madonna, Sharon Stone, Megan Fox und Kate Hudson schwören seit Jahren auf die ausbalancierte Trainingsmethode. Weltweit soll es über 15 Millionen Pilates-Anhänger geben, die regelmäßig nach der Methode von Pilates trainieren.

Warum aber ist Pilates so populär? Zunächst einmal handelt es sich um ein ganzheitliches Körpertraining, bei dem in erster Linie die tiefer liegenden Muskeln angesprochen werden, die für eine gesunde und schöne Körperhaltung sorgen. Neben der Stärkung der Muskulatur werden auch eine Verbesserung der Kondition, die Anregung des Kreislaufs sowie eine erhöhte Körperwahrnehmung angestrebt. Auch die Bewegungskoordination sollst Du durch Pilates verbessern können. Ein klassisches Pilates-Workout ist eine Kombination aus Kraftübungen, Stretching-Elementen sowie bewusster Atmung. J. H. Pilates entwickelte außerdem den Begriff Powerhouse. Dieses zu trainieren stellt die Grundlage aller Übungen dar. Gemeint ist damit die Muskulatur in der Körpermitte rund um die Wirbelsäule.

Beim Pilates gelten außerdem folgende 6 Grundprinzipien:

  • Konzentration: Bring Körper und Geist in Harmonie durch mentale Kontrolle und Aufmerksamkeit.
  • Zentrierung: Stärke die Powerhouse-Muskulatur und beuge so beispielsweise Rückenschmerzen vor.
  • Kontrolle: Führe alle Übungen kontrolliert aus, um auch die kleinsten Muskeln zu trainieren.
  • Atmung: Atme bewusst, um Verspannungen abzubauen und die Körperkontrolle zu steigern.
  • Präzision: Achte auf eine präzise und saubere Ausführung der Übungen.
  • Fluss: Führe die Übungen in fließenden Bewegungen aus.

Zu den oben genannten Prinzipien kamen im Laufe der Zeit noch weitere hinzu, die wir hier aber nicht erwähnen, denn im Prinzip ist mit den 6 ersten das Wichtigste gesagt.

Für wen ist PHIIT geeignet?

Pilates an sich ist perfekt für Personen mit Gelenkproblemen sowie Rückenschmerzen, die aus einer schwachen Rumpfmuskulatur herrühren. Man wendet Pilates übrigens in eingeschränktem Maße auch in der Rehabilitationstherapie an. Das Workout strafft den Körper und trainiert ihn auf schonende Weise, sodass die Pilates-Methode für jedes Alter infrage kommt. Nun kommt noch der High-Intense-Faktor ins Spiel: HIIT kurbelt die Fettverbrennung an, jagt aber auch den Puls sehr schnell in die Höhe, Du trainierst nämlich am Limit. Deshalb sollten gerade Untrainierte hier langsam einsteigen. Da die Belastung so hoch ist, raten Experten auch, maximal zwei bis dreimal pro Woche etwa 15 bis 30 Minuten nach dem High-Intensity-Training-System zu trainieren.

Möchtest Du PHIIT ausprobieren, solltest Du zudem den für Dich passenden Kurs wählen. PHIIT London bietet beispielsweise 3 Varianten:

  • PHIIT Pilates
  • PHIIT Killer
  • PHIIT Hybrid

PHIIT Pilates trainierst Du auf einer sogenannten Reformer-Liege. Hier geht es in erster Linie darum, die Core-Muskulatur lang und geschmeidig zu machen für ein schlankes und definiertes Ergebnis. Bei PHIIT Killer handelt es sich um eine Mischung aus Fitness- und Cardio-Training, die Mittel der Wahl sind unter anderem Kettlebells und andere Gewichte. PHIIT Hybrid schließlich mischt Cardio-Einheiten mit Widerstandstraining und Pilates. Es ist daher ein besonders anspruchsvolles Ganzkörpertraining. Natürlich sind dies nur Beispiele, aber wie Du siehst gibt es auch innerhalb von PHIIT verschiedene Intensitätsgrade sowie Übungen für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Fit mit PHIIT in Deutschland

PHIIT ist in Deutschland noch wenig bekannt, auch wenn man hierzulande immer offener wird, was das Kombinieren von verschiedenen Workouts beziehungsweise Konzepten angeht. Eine Mischung aus Pilates und Ballett ist mit dem Barre Concept bereits sehr erfolgreich. Immer mehr Pilatesstudios bieten Barre-Workouts an. PHIIT hingegen findet man bei einer Online-Recherche im deutschsprachigen Raum so gut wie gar nicht. Daher empfehlen wir, einfach einmal in Deinem Pilatesstudio vor Ort nachzufragen.

Gibt es so gar kein Angebot für PHIIT in Deiner Stadt, versuch es einmal online. Auf YouTube findest Du unter dem Stichwort PHIIT einiges an kostenlosem Videomaterial, zum Beispiel von FitnessBlender.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Pilates ist kein geschützter Begriff, daher kann sich fast jeder Pilates-Trainer nennen, auch wenn er nur einen Wochenend-Crashkurs absolviert hat. Außerdem gibt es verschiedene Ausprägungen, die sich aus dem Grundkonzept entwickelt haben. Achte daher darauf, dass den oben im Artikel beschriebenen Grundprinzipien auch Rechnung getragen wird. Für Anfänger empfiehlt sich auf jeden Fall ein Training unter Aufsicht, damit Fehlhaltungen korrigiert werden können. Die freien Übungen auf der Matte sind beim Pilates eigentlich auch eher etwas für Fortgeschrittene. Hast Du schon ein wenig Vorerfahrung, dann kannst Du sicher aber auch prima mit virtueller Unterstützung trainieren. Übrigens kannst Du auch erst einmal beim Cardio Pilates ausprobieren, ob das Ganze Dir in etwa liegt, bevor Du mit einem Intervalltraining startest.

Auf die Plätze, PHIIT und los! Hast Du Lust bekommen, die Mischung aus HIIT und Pilates auszuprobieren? Wir freuen uns immer über Erfahrungsberichte!

Bild von Meng Tang auf Pixabay

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