Heimtrainer – was man beim Kauf beachten sollte

Als Heimtrainer oder auch Hometrainer werden Sport- und Fitnessgeräte für den Gebrauch zu Hause, in der Wohnung oder auch in Urlaubs- und Freizeitanlagen bezeichnet. Unter dem Begriff Heimtrainer werden verschiedene Geräte gezählt. Vor allem Fahrradergometer, sogenannte „Trimm-Dich-Räder“ und Laufbänder werden unter diesem Sammelbegriff zusammengefasst. Mit solchen Geräten werden in der Regel nur bestimmte Muskelgruppen trainiert (z.B. Beinmuskulatur beim Fahrradergometer oder Laufband, Rückenmuskulatur beim Rücktrainer etc.).

Ebenfalls zu den  Heimgeräten zählen außerdem auch Rudergeräte und Ellipsengeräte, eine Weiterentwicklung der Crosstrainer, sowie sogenannte Kraftstationen bzw. Trainingsstationen, die eine Vielzahl von Übungen für verschiedene Muskelgruppen ermöglichen. Sie sind daher vor allem Unterstützungs- und Hilfsmittel zum Beispiel in den Bereichen Krafttraining, Ausdauertraining und im Body Building. Das Training kann darüber hinaus auch der Prävention dienen und auf Anraten eines Sportmediziners sowie im Bereich der Therapie und der Rehabilitation erfolgen.

Heimtrainer, Blick auf Lenker
Als Heimtrainer werden Sport- und Fitnessgeräte für den Gebrauch zu Hause bezeichnet.

Die meisten Modelle verfügen über einen Ergometer. Ein Ergometer dient der Aufzeichnung und Messung von individuellen Funktionsdaten wie beispielsweise dem Puls, der durch das Training freigesetzten Leistung (Energie je Zeiteinheit), die Geschwindigkeit, Zeit sowie die zurückgelegte Distanz. Durch die vom Ergometer ermittelten Parameter kann die individuelle Leistungsfähigkeit des Trainierenden ermittelt werden. Dadurch wiederum lässt sich der Trainingseffekt wesentlich besser kontrollieren und dokumentieren.

Wer sucht Heimtrainer?

Heimtrainer haben gegenüber dem Training in der freien Natur und im Fitnessstudio einige Vorteile. So gibt es mit einem solchen Sportgerät keine Ausreden mehr, wenn beispielsweise das Wetter zu schlecht ist, um draußen Sport zu machen. Schnee, Eis, Regen, Wind etc. hindern einen nicht mehr länger am Sporttreiben. Mit einem solchen Sport- und Fitnessgerät kann sich jeder bequem in den eigenen vier Wänden sportlich betätigen – auch vor dem Fernseher und zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Neben der enormen Flexibilität und der Unabhängigkeit von den Öffnungszeiten eines Fitnessstudios spielen für die Anschaffung vor allem gesundheitliche Aspekte eine übergeordnete Rolle. Mit diesen Geräten lassen sich u.a. die Ausdauer, verschiedene Muskelgruppen und das Herz-Kreislaufsystem gezielt trainieren. Besonders positiver Nebeneffekt: durch das Training auf einem Hometrainer kann man sehr gut Stress abbauen, dem wir in unserem modernen Berufsleben zu genüge ausgeliefert sind. Das Training ist außerdem eine wertvolle Unterstützung bei jeder Diät, da durch die Bewegung zusätzlich Kalorien verbrannt werden.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und breit gefächert. Sie richten sich ganz nach dem gewünschten Ziel aus, das mit dem Training zu Hause erreicht werden soll. Ganz egal aus welchen Gründen man sich für einen Heimtrainer entschieden hat, die positiven Effekte durch das regelmäßige Training auf diesem Sportgerät wird man auf jeden Fall spüren und sehen können.

Wie funktioniert ein Heimtrainer und was bringt das?

Bevor man Informationen zu verschiedenen Modellen sammelt und Preise und Qualität verschiedener Hersteller miteinander vergleicht, sollte man sich wie bei jedem Sport- und Fitnessgerät folgende zwei Fragen stellen: Habe ich genügend Platz zur Verfügung, wo ich das Gerät aufstellen kann? Und bin ich auch ausreichend motoviert, dass Gerät und seine Funktionen regelmäßig zu nutzen?

Jedes Modell hat unterschiedliche Eigenschaften und ist in der Regel für eine bestimmte Muskelgruppe ausgelegt. Es gibt einige Ausführungen, die sich nach dem Gebrauch zusammenklappen und platzsparend Verstauen lassen. Andere dagegen lassen sich nicht einfach platzsparend unterbringen und nehmen immer dann unnötig Platz weg oder verstauben im Keller, wenn sie nicht regelmäßig genutzt werden.

Beim Kauf eines qualitativ hochwertigen Heimtrainers sollte vor allem ein Augenmerk auf die technische Qualität, die Verarbeitung und die Verwendung hochwertiger Materialien geworfen werden. Die DIN EN 957-1/5 ist eine deutsche Norm, bei der europäisches in deutsches Recht umgesetzt worden ist. Sie gibt einen ersten Hinweis auf Qualität und Sicherheit, da in der Norm technische und gesundheitsfördernde Aspekte festgelegt worden sind. Neben der Verarbeitung des Materials wird in der Norm außerdem die Genauigkeit der Belastungskontrolle sowie deren Steuerung vorgeschrieben. Innerhalb der Norm gibt es drei Geräteklassen: A, B und C. Bei der Klasse A handelt es sich um die höchste Geräteklasse innerhalb der Norm. Allerdings gibt es auch innerhalb einer Klasse zum Teil wesentliche Unterschiede. Ebenfalls wichtige Hinweise auf Qualität und Sicherheit sind CE- und TÜV-Siegel.

Heimtrainer, Blick auf Tretlager
Der Heimtrainer benötigt Aufstellplatz im Haus und sollte so stehen, dass er regelmässig genutzt werden kann.

In diesem Zusammenhang sollte auch ein kritischer Blick auf die Schwungmasse des Heimtrainers geworfen werden. Bei Fahrradergometern dient die Schwungmasse dazu, den Umkehrpunkt zwischen der Aufwärts- und der Abwärtsbewegung des Beines während des Tritts zu erleichtern. Als Faustregel gilt: je höher die Schwungmasse ist, desto runder und gleichmäßiger sind auch die ausgeführten Bewegungen. In den meisten Fällen sind bei einem Heimtrainer für den gewöhnlichen Hausgebrauch zehn Kilogramm als Schwungmasse vollkommen ausreichend. Wichtig ist nur, dass das ganze Gerätesystem gut aufeinander abgestimmt ist. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass der Ergometer die Leistung in Watt anzeigt. Dies ist insofern wichtig, dass es sich bei solchen Ergometern um geeichte Geräte handelt, die nur geringe Messtoleranzen erlauben. Wird die Leistung dagegen in verbrauchten Kilokalorien (kcal) angezeigt, handelt es sich nicht um ein geeichtes Gerät, so dass die Messfehlertoleranz wesentlich höher ist. Geräte mit einer Anzeige der Kilokalorien sind in der Regel preiswerter als Ergometer mit einer Watt-Anzeige und von vergleichbar hoher Qualität.

Weiterhin muss der Heimtrainer den Puls messen können, wenn man ein möglichst effektives Training absolviert werden soll. Die meisten Geräte verfügen über Ohrclip- oder Handsensoren. Der Nachteil dieser beiden Messvarianten ist, dass sie recht ungenau sind. Genauer dagegen sind Brustgurte, die entweder zusätzlich erworben werden können oder bei sehr guten Geräten mitgeliefert werden. Die Übertragung erfolgt hier in der Regel kabellos.

Der Trainierende soll zu Hause gut mit dem Fitnessgerät klarkommen. Deshalb sollte das System insgesamt nicht zu kompliziert sein. Das beginnt in der Regel schon beim Ein- und Ausstieg. Pedale mit Fußschlaufen oder einem Fußkorb gewährleisten, dass der Fuß während des Tritts sicher und fest auf den Pedalen steht und nicht von ihr rutscht. Weiterhin muss der Trainer mit nur wenigen Handgriffen auf die individuellen Körpermaße des Trainierenden eingestellt werden können. Das heißt, mit nur wenigen Handgriffen die Sattelhöhe auf die Körpergröße angepasst und der Sattel möglichst stufenlos nach vorne und hinten verstellt werden können. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Bewegung auf dem Heimtrainer möglichst natürlich und gelenkschonend ausgeführt werden kann. Das Display sollte groß genug und gut erkennbar sein. Das heißt, sowohl das Programm des Trainingscomputers (soweit vorhanden) als auch der Puls, die Bewegungsfrequenz und die Leistungsanzeige in Watt bzw. Kilokalorien sollten von allen Positionen aus klar und deutlich erkennbar sein. Wenn der Hometrainer über entsprechende Trainingsprogramme verfügt, sollten diese ebenfalls leicht bedienbar sein.

Heimtrainer was beachten?

Der Heimtrainer sollte über einen festen Stand verfügen. Das heißt, er muss zu Hause unbedingt stabil stehen und darf während der Benutzung nicht wackeln. Andernfalls besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Durch entsprechende Schutzmatten werden Unebenheiten des Fußbodens ausgeglichen und gleichzeitig der Untergrund (z. B. Teppich, Parkett, Laminat etc.) vor Beschädigungen geschützt. Hinzu kommt noch das Eigengewicht des Sport- und Fitnessgerätes. Je schwerer ein Gerät ist, desto sicherer und stabiler steht er auch bei hoher Belastung. Das Gewicht ist außerdem ein Hinweis auf die Solidität der Konstruktion und die maximale Belastung des Gerätes.

Die maximale Gewichtsbelastung ist ein weiterer Qualitätsaspekt, der bei einem Preisvergleich verschiedener Modelle und Hersteller eine Rolle spielen sollte. Es lässt Rückschlüsse auf die Belastung einzelner Komponenten wie dem Antriebssystem und die Rahmenkonstruktion zu. Gute Modelle sollten mühelos mit einer maximalen Gewichtsbelastung von 130 bis 150 Kilogramm umgehen können.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Geräuschbelastung während des Betriebs. Da ein Heimtrainer für den Hausgebrauch gedacht ist, sollte er möglichst leise funktionieren, um die Nerven der Mitbewohner und/oder Nachbarn zu schonen. Die Geräuschbelastung wird vor allem bei längeren Trainingseinheiten wichtig. Auch hier sollte bei einem Preis- und Qualitätsvergleich ein Blick auf die Angaben der Hersteller und verschiedene Erfahrungs- und Testberichte im Internet geworfen werden.

Ergometer arbeiten normalerweise drehzahlabhängig. Das bedeutet, dass das Gerät zwar ständig die Leistung in Watt anzeigt, aber die Kontrolle, ob man noch im gewünschten Trainings- und Belastungsbereich liegt, dem Trainierenden selbst obliegt. Schreibt der Trainingsplan eine bestimmte Leistung vor, muss der Trainierende selbstständig dafür sorgen, in diesem Bereich zu bleiben. Da dies mitunter bei vor allem sehr langen Trainingseinheiten schwierig sein kann, reichen für diese Ansprüche drehzahlabhängige Heimtrainer nicht aus.

In so einem Fall sollte man sich daher lieber für eine qualitativ hochwertige und drehzahlunabhängige Variante entscheiden, da diese wattgesteuert arbeiten. Die Überwachung der Leistung kann der Trainierende hierbei an den Trainingscomputer abgeben, indem er beispielsweise die gewünschte Wattleistung eingibt. Der Computer überwacht dann selbstständig die Einhaltung der vorgewählten Leistungsstufe und greift beispielsweise bei zu hoher Trittgeschwindigkeit durch eine Absenkung des Widerstands ein. Dadurch kann das Training zu Hause effektiv und zielgerichtet gestaltet werden. Pulsgesteuerte Trainingsprogramme arbeiten auch nach diesem Prinzip.

Ebenfalls zur Intensivität des Trainings trägt das Bremssystem des Heimtrainers bei, das den Trittwiderstand reguliert. Die Schwungscheibe des Hometrainers wird durch den Tritt in Bewegung versetzt und durch das Bremssystem wieder abgebremst, so dass die Bewegung der Schwungscheibe schwerer wird. Bei Heimtrainern können drei Bremssysteme unterschieden werden: Riemenbremse, Magnetbremse und die Wirbelstrombremse (Induktionsbremse). Riemenbremsen kommen heute nur noch selten und bei sehr preiswerten Geräten zum Einsatz. Die meisten Modelle verfügen über eine Magnetbremse, bei der die Schwungmasse durch Dauermagneten gebremst werden. Das sorgt für einen verschleißfreien, dauerhaft ruhigen und gleichmäßigen Lauf. Die Wirbelstrombremse arbeitet statt mit einem Magnetfeld mit einem ebenfalls verschleißfreien und durch eine elektrische Spule erzeugten Stromflusses. Der Betrieb mit Wirbelstrombremse ist sehr leise, was sie besonders beliebt für das Training in den eigenen vier Wänden macht.

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